Steigende Leistungsdichten in Racks sind einer von fünf Trends, die Vertiv für 2018 benannt hat, doch High-Density-Rechenzentren sind wahrlich kein neues Phänomen. Tatsächlich haben wir bereits vor einigen Jahren darauf hingewiesen, dass Experten Leistungsdichten von 52 Kilowatt (kW) pro Rack bis 2025 vorhersagen. Ob in der Branche solche Extreme innerhalb der nächsten sieben Jahre wirklich erreicht werden, bleibt noch abzuwarten, aber das Auftreten höherer Leistungsdichten in Rechenzentren ist nicht von der Hand zu weisen.
Wo in modernen Rechenzentren schon 10-, in Hyperscale-Anlagen teils sogar 15- und 25-kW-Racks zum Standard werden, bewegen wir uns bereits im von der AFCOM definierten High-Density-Bereich von 8–15 kW. Angesichts steigender IT-Anforderungen wird Rechenzentrumsfläche zum wertvollen Gut und hyperkonvergente Computersysteme immer gängiger – dieser Trend wird sich sicherlich auch 2018 und darüber hinaus fortsetzen.
Skalierung ohne zusätzliche Fläche
Vor der Einführung von High-Density-Lösungen bedeutete eine Erhöhung der Leistung zur Bewältigung steigender Anforderungen an die Datenverarbeitung auch einen höheren Platzbedarf. Heute ermöglichen es High-Density-Racks, die vorhandene Fläche zu optimieren, ohne dass expandiert oder die komplette Infrastruktur überholt werden muss. So lassen sich Rechenzentren sowie Betriebe verkleinern und dadurch frei gewordene Flächen können für andere Zwecke genutzt werden oder dienen als Raum für zukünftiges Wachstum.
Das sind gleichermaßen gute Nachrichten für Rechenzentrumsmanager, die ihre internen IT-Ressourcen konsolidieren und neu konfigurieren möchten, wie auch für Colocation-Anbieter, denen sich nun ein höheres Umsatzpotenzial pro Quadratmeter Rechenzentrumsfläche bietet.
Bleiben Sie cool
Wenn mehr Leistung zusätzlichen Aufwand bedeutet. Mit dem Austausch alter Racks gegen neue Geräte mit höherer Leistungsdichte ist es leider nicht getan, denn wo mehr Strom durch einen bestimmten Raum fließt, steigt auch die entstehende Abwärme.
Um dem entgegenzuwirken und Leistungsminderungen zu vermeiden, müssen Anpassungen bei den Kühllösungen vorgenommen werden. Dies kann von herkömmlichen Warm- und Kaltgängen bis hin zu neuartigen Lösungen reichen, bei denen Flüssigkeitskühlung eingesetzt wird. Dazu zählen Rücktür-Wärmetauscher, die den Kühlbedarf auf Rack- oder sogar Rechenzentrumsebene verringern oder sogar beseitigen könnten. Zwar erfordern derartige Maßnahmen zunächst gewisse Anpassungen, doch letztlich bietet eine adaptive Kühlarchitektur die Flexibilität, mit steigender Leistungsdichte zu wachsen.
Smartphones, Smart Citys, Cloud Computing und das Internet der Dinge: Diese Entwicklungen und ihre voraussichtlich weiter zunehmende Bedeutung werden uns noch längere Zeit begleiten. Hohe Leistungsdichten sind nur eine Möglichkeit, um Rechenzentren an steigende Anforderungen anzupassen.